Ein wichtiger Schritt für die internationale Zusammenarbeit
Am 21. März 2025 wurde am Heinrich-Hertz-Berufskolleg in Düsseldorf ein bedeutender Vertrag unterzeichnet: Das ROSEN-Projekt, ein internationales Austausch- und Ausbildungsprogramm, wird weiter ausgebaut. Ziel ist es, jungen Menschen der französischen Übersee-Insel La Réunion die Möglichkeit zu geben, eine duale Ausbildung in Deutschland zu absolvieren – mit intensiver sprachlicher und fachlicher Vorbereitung. Das Projekt leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Die Rheinbahn AG und die Stadtwerke Düsseldorf AG haben bereits signalisiert, dass sie 2026 Auszubildende aus dem Projekt aufnehmen werden.
In Deutschland haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, eine dreieinhalbjährige duale Ausbildung in folgenden Berufen zu absolvieren:
- Elektroniker/in für Betriebstechnik
- Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik
- Mechatroniker/in
- Kfz-Mechatroniker/in
Die Teilnehmenden durchlaufen vorab auf La Réunion eine schulische Ausbildung im Bereich Elektrotechnik, die sie mit dem französischen Abschluss Baccalauréat Professionnel (Bac Pro) in Elektrotechnik abschließen. Damit bringen sie bereits eine solide fachliche Grundlage mit, bevor sie in die duale Ausbildung in Deutschland einsteigen.
Das Programm verläuft in mehreren Schritten:
- Dreiwöchiges Praktikum in Deutschland (Schuljahr 2024/25) – Die Bewerber:innen sammeln erste berufliche Erfahrungen und lernen ihre potenziellen Ausbildungsbetriebe kennen.
- Vorbereitungsphase auf La Réunion (Schuljahr 2025/26) – Sprach- und Kulturtraining mit 20 Stunden Deutschunterricht pro Woche sowie gezielte Vorbereitung auf das Leben und Arbeiten in Deutschland.
- Virtuelle Vorstellungsgespräche (ab Mai 2026) – Die Teilnehmenden führen Online-Interviews mit deutschen Ausbildungsbetrieben, um ihre zukünftigen Stellen zu sichern.
- Ausbildungsstart in Deutschland (ab September 2026, Schuljahr 2026/27) – Die angehenden Auszubildenden reisen nach Düsseldorf. In den ersten Wochen werden sie von einer Lehrkraft begleitet, um sie bei organisatorischen Fragen zu unterstützen.
Die Ausbildung erfolgt in Düsseldorf und Umgebung. Neben der regulären Ausbildungsvergütung erhalten die Teilnehmenden eine finanzielle Förderung. Auch die Unterbringung ist bereits Thema: Geplant ist eine gemeinsame Wohngemeinschaft, ein entsprechendes Wohnprojekt wird derzeit geprüft.
Die Veranstaltung wurde von Frau Heet, Ansprechpartnerin für Internationalisierung am Heinrich-Hertz-Berufskolleg, organisiert. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Schulleiter Herrn Suermann, Herrn Dr. Henke (Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf) und Herrn Urbanek (Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf). Zudem waren Vertreter einiger der teilnehmenden Ausbildungsbetriebe anwesend: Von der Rheinbahn AG nahmen Herr Reifenscheid und Herr Rinke teil, von den Stadtwerken Düsseldorf AG Herr Krings und Herr Leisges. Das Heinrich-Hertz-Berufskolleg war zudem durch den stellvertretenden Schulleiter Herrn Tesche und das Team Internationalisierung, vertreten durch Frau Nguyen und Herr Krämer, präsent. Virtuell zugeschaltet waren Katharina Mühlke (Rectorat de La Réunion) sowie Isabel Baumann, Koordinatorin des ROSEN-Projekts auf La Réunion.
Besonders interessant ist die Namensgebung des Projekts. Eine der Vertreterinnen von La Réunion erklärte, dass die Rose als Symbol der Vielfalt gewählt wurde: „So wie die Blätter einer Rose zusammen ein Ganzes bilden, bringt dieses Projekt Menschen, Kulturen und Partner:innen aus verschiedenen Bereichen zusammen. Gleichzeitig gibt es eine bewusste Anlehnung an die „Weiße Rose“, die für Bildung und Werte steht, die es zu bewahren gilt – sei es das Fach Deutsch auf La Réunion oder das Fach Französisch in Deutschland.“
Das Heinrich-Hertz-Berufskolleg freut sich darauf, dieses bedeutende Projekt voranzutreiben und die neuen Teilnehmenden bald in Düsseldorf willkommen zu heißen!
Text und Fotos: Sabine Fischer