HHBK-Abiturient:innen erleben Schottland mit Umwelt- und Kulturprojekt
Zwischen dem 24. August und dem 7. September 2024 unternahmen die Schüler:innen der Bildungsgänge chemisch-technischer Assistent/in (CTA) und biologisch-technischer Assistent/in (BTA) eine lehrreiche und intensive Reise zu den Hebriden. Dieses Projekt, das sowohl Umweltbildung als auch kulturellen Austausch fördert, wurde von Bereichsleiter Christian Bruelheide und Bildungsgangleiter Frank Kretschmer initiiert und begleitet. Der Besuch fand auch in der schottischen Presse Beachtung. Ein Artikel auf der Webseite der Harris Community Newspaper beschreibt den Besuch der Lerngruppe und die Bedeutung ihres Projekts: https://www.dethadolharris.com/post/special-visitors
Die Reise bot den Schüler:innen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu sammeln. Während der zweiwöchigen Exkursion zu den Isles of Lewis, Harris und Uist standen sowohl technische Aspekte der erneuerbaren Energien als auch kulturelle Erlebnisse im Vordergrund. Die Kooperation mit der University of Highlands and Islands (UHI) ermöglichte den Schülern tiefgehende Einblicke in die Themen Wind-, Solar- und Meeresenergie sowie die Speicherung von Energie.
Das Thema der Reise lautete „Energie und Umwelt“. Die erste Woche verbrachte die Gruppe auf der Isle of Lewis. Hier lag der Fokus auf den technischen Aspekten verfügbarer Energieformen wie Wind-, Solar- und Meeresenergie und insbesondere darauf, wie diese Energie gespeichert werden kann, um das Problem der Intermittenz zu lösen. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Wasserstofftechnologie, da in Stornoway große Mengen grünen Wasserstoffs aus neuen Offshore-Windparks produziert und exportiert werden sollen, wobei Deutschland als wahrscheinlicher Markt gilt.
Hier standen Besuche bei Windfarmen und Projekten zur Wasserstoffproduktion im Mittelpunkt. Emilie Weiß, eine der teilnehmenden chemisch-technischen Assisten:innen, berichtet begeistert: „Ich habe viel über die Kultur und die wichtige Rolle von Wasserstoff in der Forschung gelernt. Der Austausch mit den Menschen vor Ort war sehr bereichernd, und es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die wirtschaftlichen Herausforderungen in dieser Region sind.“
In der zweiten Woche reiste die Gruppe weiter zur Isle of Harris und schließlich zur Isle of Uist. Dort nahmen die Schüler:innen an verschiedenen Workshops und Vorträgen teil, die Themen wie Klimawandel, Archäologie und gälische Kultur abdeckten. Besonders beeindruckend war die Zusammenarbeit mit lokalen Umweltschutzorganisationen und die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten.
Ein Highlight war der Besuch des Eagle Observatory und die Arbeit an Umweltschutzprojekten. „Die Natur war wunderschön und durch die Community-Centers konnte man den starken Zusammenhalt der Menschen vor Ort spüren“, fügt Emilie hinzu.
Sie setzten sich zudem mit den spezifischen Herausforderungen die eine exponierte Lage wie die der Western Isles mit sich bringt auseinander. Dabei wurde untersucht, wie diese Gebiete durch den Klimawandel gefährdet sein könnten und welche Maßnahmen zur Minderung ergriffen werden können. Die Schüler:innen widmeten sich auch den wirtschaftlichen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren in ländlichen Gemeinschaften und verglichen diese mit den Herausforderungen in Deutschland.
Die Teilnehmenden hatten auch die Gelegenheit, ihre eigenen Vorschläge zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen an der lokalen Universität UHI zu präsentieren und Feedback zu erhalten. „Es war toll, unsere Ideen vorzustellen und ein Feedback von von Expert:innen zu unseren Ergebnissen zu erhalten“, erklärt Abiturientin Emilie.
Frank Kretschmer, der das Projekt organisierte, betont die positiven Rückmeldungen und die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden: „Die Schülerinnen und Schüler konnten ihr Wissen im Bereich Biologie und Chemie erweitern, vor allem mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien und Klimawandel. Sie konnten auch interkulturelle Erfahrungen sammeln, zum Beispiel durch einen Anfängerkurs in gälischer Sprache, Musik und Tanz.“
Das Projekt wird auch in Zukunft fortgesetzt und bietet weiteren Schüler:innen die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Bereich Umweltbildung und interkultureller Austausch zu sammeln.
Text: Sabine Fischer
Fotos: Frank Kretschmer, Sabine Fischer (Europass-Verleihung)