Abschlussklassen der Berufsfachschule

Berufsfachschule am Heinrich-Hertz-Berufskolleg

Abschlussklassen der Berufsfachschule

Her(t)zlichen Glückwunsch an unsere Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen unserer Berufsfachschule.

Hier einige Worte von Frau Bongaertz:

Liebe SuS,
Vor nicht einmal 11 Monaten haben wir hier gesessen und sind gemeinsam in dieses Schuljahr gestartet. So ein Schuljahr zählt 40 Wochen, 12 Wochen weniger als ein Kalenderjahr…

Sie sind gestartet mit besten Absichten. Corona war endlich vorbei, neue Schule, neue Klasse, neues Glück. Es würde alles besser werden.

Heute sitzen wir hier und denken: Wie? Schon vorbei? Das soll es gewesen sein?

Ich sage Ihnen: Nein, das war es nicht! Jetzt geht es erst richtig los!

Auch wenn sich nicht alle Träume umsetzen ließen, nicht alle guten Vorsätze Wahrheit geworden sind, die Zeit war wertvoll!

Sie haben viele Erfahrungen hinzugewonnen, vielleicht neue Freunde gefunden und im besten Fall sind Sie sich selbst ein besserer Freund geworden.

Denn das ist so eine Sache mit den Ansprüchen, die man an sich selbst stellt: Sind sie zu hoch, läuft man wie vor eine Wand. Sind sie zu niedrig, gewinnt man nichts hinzu. Das richtige Maß will gefunden sein.

Aber was ist angemessen?

Da gehen die Meinungen oft auseinander. Eltern meinen Anderes als Lehrkräfte, Freunde Anderes als man selbst. Wohin man sich letztendlich bewegt, das ist häufig Folge einer Abwägung: Wohin will ich und: wohin kann ich?

Wir von der Lehrerschaft sprechen häufig über Jugendliche, das ist unser Job. Wir sind aber auch mit Ihnen im Gespräch gewesen. Wollen und Können, das scheint häufig nicht zusammen zu passen.

Bei der Notengebung ist beides wichtig, genauso wie bei der Berufsorientierung und der Anschlussfindung.

Wollen Sie Schule? Können Sie Ausbildung? Brauchen Sie Orientierung?

Sie stehen immer wieder vor dieser Frage und heute nicht das letzte Mal.

Ich möchte darum noch einmal den Blick auf die Chancen richten.

Häufig wird ja so getan, als sei die Schule ein Schonraum, bevor es dann hinaus in die kalte, harte Welt geht. Ich halte diese Sicht für falsch.

Schule ist ein Entwicklungsraum, das leuchtet allen ein. Die kalte, harte Welt ist jedoch auch nichts anderes als eine Ansammlung von weiteren Entwicklungsräumen. Ich muss mich immer wieder orientieren, Neues lernen und Entscheidungen treffen. So ist das.

Chancen tun sich auf und Türen gehen auf und wieder zu. Das Lernen hört nicht auf, egal wo.

Ein Satz, den Sie oft von mir hören konnten, war: Nach oben ist alles offen.

Das ist der Blick auf die Chancen. Nicht auf die Ansprüche, denn wir müssen nicht alle nach oben, hier unten kann es auch schön sein und vielleicht stressfreier.

Denn: Wo ist unser Antrieb? Das ist wohl die Suche nach dem Glück, dem GlücklichSein.
Und das scheint heutzutage schwieriger denn je.
Klimawandel, Krieg, Zukunftsangst. Viele Jugendliche sehen ihre Zukunft schwarz und ihre Chancen schwinden.

Dabei tut sich im Moment eine Menge. Die Menschheit wird klimaneutral! Man kann aus Fehlern lernen! Die Grünen Berufe boomen. Der Ausbildungsmarkt ist historisch so gut wie nie zuvor, jeder, der Fachkraft wird, hat ausgesorgt.

Ein anerkannter Wissenschaftler, Harald Lesch, hat kürzlich den Jugendlichen zugerufen: Die Welt, die Umwelt wird nicht virtuell am Computer geformt, sondern sie ist real und dreidimensional. Da sollten Sie hingehen und die Energiewende vorantreiben. Die Welt braucht Sie! Ducken Sie sich nicht
weg, sondern gehen Sie hinaus, werden Sie Weltretter!

Das ist ja mal ein Anspruch! Frau Bongaertz, geht es nicht ein wenig kleiner?

Ja, immer: Ich glaube, dass wir Ihnen heute, ganz unabhängig von Noten und Abschlüssen, etwas mit auf den Weg geben können: Wir glauben an Sie, jeden einzelnen, und
daran, dass Sie Ihren ganz persönlichen Weg zum Glück im Dreidimensionalen finden.
Und Glücklich sein braucht manchmal nicht viel: Jeden Tag eine gute Tat und sei sie für einen selbst.

Aufmerksamkeit für andere, Mitdenken, Mitfühlen sind häufig wichtiger als Geld und Leistung.

Bleiben Sie sauber!

In diesem Sinne: Schöne Ferien und alles Gute für die, unsere Zukunft.


Text & Fotos: Frau Bongaertz

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