Naturwissenschaft zum Anfassen
Am Donnerstag, 13. November 2025, fand am Heinrich-Hertz-Berufskolleg bereits zum dritten Mal der Realschul-Schnuppertag statt. Rund 150 Schülerinnen und Schüler von fünf Düsseldorfer Realschulen nutzten die Gelegenheit, einen Vormittag lang Einblicke in naturwissenschaftliche Ausbildungsgänge und den Alltag im Labor zu gewinnen.
Den Auftakt bildete eine Begrüßung in der Aula durch die stellvertretende Schulleiterin Yildiz Bingöl und Frank Kretschmer, Abteilungsleiter für Chemie und Biologie. Frau Bingöl betonte in ihrer Ansprache, dieser Tag biete den Jugendlichen „die Gelegenheit, einen echten Einblick in die Welt der Naturwissenschaften zu bekommen – und das nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch“. Zugleich ermutigte sie die Schülerinnen und Schüler mit den Worten: „Traut euch zu fragen, auszuprobieren und Neues zu entdecken – genau das macht naturwissenschaftliches Arbeiten aus.“
Im Anschluss wurden die Gäste in Gruppen eingeteilt und starteten in ein abwechslungsreiches Programm aus insgesamt drei Laboreinheiten. In den Biologielaboren ging es unter anderem um DNA-Spuren („Wer hat mein Bier getrunken? Homer Simpson auf der Spur!“), das Nahrungsverhalten von Protozoen und Wirbellosen („Wir haben Hunger, Hunger, Hunger!!!“) sowie um die Bedeutung von Enzymen in biologischen Prozessen. Besonders eindrucksvoll war für viele der Blick durchs Mikroskop: In einem der Biologielabore konnten die Schülerinnen und Schüler unter anderem Salzwasserkrebse beobachten – ein Angebot, das mehrere Teilnehmerinnen als besonders spannend beschrieben.
Auch in den Chemie- und Physiklaboren warteten vielfältige Versuche: Die Jugendlichen bestimmten beispielsweise den Säuregehalt von Haushaltsessig, untersuchten den Zuckergehalt einer Limonade, analysierten Metallverbindungen in der Flamme oder spürten Lebensmittelfarbstoffen mittels Dünnschichtchromatographie nach („Willy Wonkas Geheimzutat“). Ergänzt wurde das Programm durch Stationen zu Wasserstoff als möglicher Energiequelle der Zukunft und zu elektrochemischen Spannungsquellen.
In Gesprächen mit den begleitenden Lehrkräften wurde deutlich, dass viele Schulen den Realschul-Schnuppertag bereits mehrfach besuchen. Die Rückmeldungen aus den vergangenen Durchgängen seien sehr positiv, hieß es. Besonders geschätzt werde, dass die Jugendlichen Labore kennenlernen, wie sie an Realschulen in dieser Form häufig nicht vorhanden sind. Eine Lehrkraft hob hervor, dass die Schülerinnen und Schüler hier Labore sehen, die auf berufliche Ausbildung ausgerichtet sind – mit entsprechender Ausstattung, Geräten und Versuchsaufbauten.
Hervorzuheben ist die hohe Beteiligung von Mädchen, insbesondere in den Biologiegruppen. Nach Einschätzung der begleitenden Lehrkräfte entspricht dies auch der Situation in ihren Kursen: In Chemie sind die Lerngruppen meist ausgewogen, in Biologie wählen häufig mehr Mädchen das Fach. Der Realschul-Schnuppertag zeigt damit einmal mehr, dass naturwissenschaftliche Bildung Schülerinnen und Schüler gleichermaßen anspricht.
Im Laufe des Vormittags kamen die Besucherinnen und Besucher immer wieder mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften des Heinrich-Hertz-Berufskollegs ins Gespräch. Einige Realschülerinnen berichteten, dass ihnen vor allem das eigenständige Experimentieren gefallen habe. Ein begleitender Lehrer der Freiherr-vom-Stein-Realschule freute sich darüber, ehemalige Schülerinnen und Schüler wiederzutreffen, die inzwischen einen naturwissenschaftlichen Bildungsgang am Heinrich-Hertz-Berufskolleg besuchen – ein sichtbares Zeichen, dass der Übergang von der Realschule ins Berufskolleg gut gelingt.
Zum Abschluss kamen alle Gruppen noch einmal in der Aula zusammen. Frank Kretschmer dankte den beteiligten Klassen des Heinrich-Hertz-Berufskollegs sowie allen Kolleginnen und Kollegen, die den Tag vorbereitet und begleitet hatten, und hob die Bedeutung solcher Praxiseinblicke für die eigene Bildungs- und Berufsorientierung hervor. Am Ende des Vormittags erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Bescheinigung über ihre Teilnahme am Realschul-Schnuppertag, die sie zum Beispiel künftigen Bewerbungen beilegen können.
Text: Sabine Fischer
Fotos: Robin Hochhausen















